Wie alles begann 1

Aus eigener Erfahrung weis Elke die Clil Methode und adäquates Clil Unterrichtsmaterial zu schätzen

Erster Schultag, Elke Hörmann, 1983

Mein Name ist Elke Hörmann und ich freue mich sehr, dass du hier auf unserem Blog bist. Seit über 20 Jahren bin ich als Schulleiterin und Lehrerin an einer Grundschule in Tirol, Österreich, tätig und seit mehr als 10 Jahren auch als Referentin in der Lehrerfortbildung an verschiedenen Hochschulen aktiv. Das Erstellen von Unterrichtsmaterialien für den immersiven Englischunterricht gehört zu meinen großen Hobbys, und ich kann mir meinen Unterricht nicht mehr anders vorstellen. Meine Leidenschaft für diesen Bereich rührt jedoch nicht daher, dass ich selbst ausschließlich positive Erfahrungen im Englischunterricht gemacht habe – ganz im Gegenteil. Lass mich dir meine Geschichte erzählen.

Schulbeginn 1985 – Mein drittes Jahr in der Grundschule hatte gerade begonnen, und endlich war es da: das neue Schulfach ENGLISCH. Ich konnte es kaum erwarten, die Sprache von Michael Knight und seinem sprechenden Sportwagen KITT zu lernen. Als achtjähriger Super-Fan dieser Serie saß ich hochmotiviert in der ersten Reihe und lauschte gespannt dem Lehrer, der uns englische Flashcards präsentierte. Englisch wurde schnell mein Lieblingsfach, bis zum Eintritt in das Gymnasium. Trotz meiner Bemühungen konnte ich die hohen Anforderungen dort nicht erfüllen, und meine Freude und Motivation erreichten schon nach dem ersten Jahr in der Oberstufe einen absoluten Tiefpunkt. Mein Professor ließ meine Mutter wissen, dass ich mit meinem vermeintlich mangelnden Sprachtalent niemals eine Maturaklasse von innen sehen würde. Ich erinnere mich noch gut an die Worte meiner Mutter: „Aufgeben tut man einen Brief!“ Diese Aussage hinterließ ein mulmiges Gefühl in mir, denn meine Mutter war dafür bekannt, ihre Ziele entschlossen zu verfolgen. So ging es zu Beginn der Ferien – damals war ich 16 Jahre alt – für sechs Wochen allein nach England zu einer Gastfamilie.

In der ersten Woche war die Überforderung groß und Tränen blieben nicht aus. In der zweiten Woche begann ich, die Sprache besser zu verstehen, aber zum Sprechen fehlte mir der Mut. In der dritten Woche geschah das schier Unglaubliche: Ich träumte in englischer Sprache. Von da an ging es bergauf. Ich verlor die Scheu, zu kommunizieren. Mein Unterbewusstsein schien Vokabeln wie ein Schwamm aufzusaugen, und nach nur sechs Wochen hatte sich mein Sprachniveau erstaunlich verbessert. Dabei hatte ich keine Vokabeln oder Grammatik gepaukt, sondern viel wichtiger, ein Sprachgefühl entwickelt. Zurück in der Schule verbesserten sich meine Noten rapide, und ich schaffte es schließlich ohne Probleme zu maturieren.

Maturaball, Elke Hörmann, 1996

Schon damals wunderte ich mich, dass die vielen Jahre des lehrgangsorientierten Englischunterrichts bei mir nicht die gewünschten Lernerfolge gebracht hatten. Sechs Wochen in England hingegen hatten meine Sprachkenntnisse nachhaltig verbessert. Heute weiß ich, dass ich damals Immersion in Reinform erleben durfte. Diese Erfahrung brachte meine Liebe zur Sprache zurück.

Bereits mit zehn Jahren war für mich klar, dass ich Grundschullehrerin werden möchte. Ich gestaltete selbst Arbeitsblätter, die meine Freunde in meiner fiktiven Schule bearbeiten mussten. Eine kleine Holztafel, inklusive Kreide, Schwamm und Zeigestab waren in dieser Zeit meine liebsten Spielutensilien. Mit 20 Jahren begann ich das langersehnte Studium.

Während meiner Ausbildung zur Grundschullehrerin war mir klar, dass ich den Fremdsprachenunterricht verändern wollte. Meine Schülerinnen und Schüler sollten von Anfang an Englisch als festen Bestandteil des Unterrichts erleben. So begann ich vor mehr als 20 Jahren, neue Wege zu gehen und meinen Schulkindern die Immersionsmethode bzw. die CLIL-Methode (einfache Lerninhalte in allen Schulfächern – außer Deutsch – in englischer Sprache vermitteln) anzubieten. Dies mache ich mit großer Freude und Überzeugung bis zum heutigen Tag und konnte so schon viele Kinder für Englisch begeistern und für höhere Schulen vorbereiten.

Immersion und CLIL gehören weltweit zu den erfolgreichsten Methoden, um eine Fremdsprache zu erlernen. Seit Herbst 2023 fordert der neue österreichische Lehrplan in Englisch den Einsatz dieser Methoden. Da Lehrpersonen jedoch kaum Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stehen, habe ich in Zusammenarbeit mit meiner früheren Studentin und jetzt lieben Kollegin Nathalie Günnel beschlossen, das „Lynn and Luke Konzept“ ins Leben zu rufen. Es ist mein großer Wunsch, Lehrerinnen und Lehrern dabei zu helfen, diese erfolgreichen Methoden einfach und spielerisch in ihren Klassen umzusetzen, damit immer mehr Kinder davon profitieren können. Denn wie heißt es so schön: Sprachen sind der Schlüssel zur Welt. In diesem Sinne, willkommen in der „Lynn and Luke Family“. Schön, dass du da bist!

 

Möchtest du den Beitrag teilen? Hier hast du die Möglichkeit dazu:

Zurück
Zurück

Wie alles begann 2